- Entsteht durch ausperlende Gasblasen beim zu schnellen Auftauchen
- Ursächlich ist die gesteigerte physikalische Lösung von Stickstoff beim Tauchgang mit Atemluft. Durch Atmung im erhöhten Umgebungsdruck wird dieser vermehrt im Gewebe gespeichert und beim Auftauchen wieder in das Blut abgegeben.
- Beim zu schnellen Auftauchen übersteigt die Geschwindigkeit der Abgabe aus dem Gewebe die der körpereigenen Eliminationsmöglichkeit. Es kommt zur Bildung von Gasblasen, die die Blutgefäße verstopfen. Aus der Minderversorgung mit Sauerstoff resultiert eine Schädigung der Organe, was zu einer typischen Symptomatik führt:
- Gelenkschmerzen („Bends“)
- Verwirrtheit, Seh- und Sprachstörungen
- Muskelschwäche, Lähmungen, Gefühlsstörungen
- Blasen- und Mastdarmstörungen
- Hörverlust, Schwindel und Gangstörungen, Übelkeit und Erbrechen
- Atemnot
- Angina pectoris und Herzrhythmusstörungen
- Juckreiz („Taucherflöhe“)
- Umschriebenes Weichgewebeödem
- Allgemein auffällig starke Müdigkeit und Erschöpfung
- Notfallbehandlung:
- 100 % Sauerstoff High Flow
- Flache Rückenlage, schonender Transport (niedrigst mögliche fliegerisch vertretbare Höhe): Vermeidung weiterer Mobilisation von Gasblasen
- Rehydrierung vorzugsweise intravenös
- Schnellstmögliche Rekompression in der Druckkammer insbesondere bei schwerer neurologischer Symptomatik
- Behandlungsschema: US-NavyTabelle 6 gefolgt von
2 x Problemwundenschema
- Behandlungsschema: US-NavyTabelle 6 gefolgt von
Der Überdruck in der Druckkammer reduziert sofort das Volumen jeglicher im Körper befindlicher Gasblasen und führt durch Steigerung des Löslichkeitsdruckes zu einer raschen Elimination des Stickstoffs mit konsekutivem Abtransport und Abatmung.
Die extrem hohe Sauerstoffkonzentration führt zu einer schnelleren Erholung geschädigten Gewebes.
Leitlinie Tauchunfall 2014 – 2017 der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin e.V.