Wirkungsweise

Wirkungsweise der hyperbaren Sauerstofftherapie HBO

Der Transport von Sauerstoff erfolgt im Blut über zwei Mechanismen. Einmal – chemisch gebunden – an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin. Ein zweites Mal – physikalisch gelöst – im Blutplasma.
Unter Normalbedingungen ist die Sättigung des Hämoglobins mit Sauerstoff rasch erreicht. Eine Steigerung der Sauerstoffkonzentration ist dann nur über den physikalisch gelösten Anteil möglich, was unter normalen Druckbedingungen nur minimal gelingt.

Hier setzt die hyperbare Sauerstofftherapie (hyperbare Oxygenierung – HBO) an:

Durch die Erhöhung des Umgebungsdruckes in der Druckkammer unter gleichzeitgem Einatmen von reinem Sauerstoff erhöht sich der physikalisch gelöste Sauerstoffanteil drastisch und wird auf mehr als das 20-fache des Normalwertes gesteigert.

Auf diese Weise kann sich ein gestörter Zellstoffwechsel wieder normalisieren, schlecht durchblutete oder entzündete Körperregionen heilen durch die induzierte Neubildung von kleinen Blutgefäßen und weiteren Reparaturmechanismen aus. Zusätzlich aktiviert die erhöhte Sauerstoffkonzentration die körpereigene Abwehr, sie wirkt antibakteriell, verstärkt die Wirkung von Antibiotika und entgiftet Zellen bei verschiedenen pathologischen Prozessen.
Die Hyperbare Sauerstofftherapie stellt auf diese Weise eine hochwirksame Behandlungsform für Gewebe mit Sauerstoffunterversorgung und chronischen Entzündungen dar.

Eine weitere wichtige Indikation für die hyperbare Sauerstofftherapie stellt die Dekompressions- , Caisson- oder Taucherkrankheit (DCS) dar. Sie entsteht durch ausperlende Gasblasen (Stickstoff) beim zu schnellen Auftauchen. Diese verstopfen die Blutgefäße und führen über die Minderversorgung von Sauerstoff zu  einer Schädigung wichtiger Organe wie das Herz und das zentrale Nervensystem.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt Notfälle.